Reisen

Die schönsten Wasserfälle Österreichs

CamperDogs-Reiseexpertin Elisabeth Polgar mit ihren beiden Hunden auf Campingurlaub in Kärnten und Osttirol bei den ­schönsten Wasserfällen Österreichs. Außer im „Großglockner-Ort” Heiligenblut, der sich als „behördlich verordnete Hundeverbotszone” bezeichnet, sind Hunde überall gerne gesehen (Heiligenblut sollte daher von Hundefreunden gemieden ­werden – geben Sie Ihr Urlaubsgeld besser anderswo aus!). Sonst aber war es ein wunderschöner Urlaub, wie Elisabeth Polgar erzählt.

Endlich ist unser Bus, ein Fiat-Ducato, fertig umgebaut und die Reise kann losgehen. Das Campen sind wir als Dauercamper ja schon gewohnt, und einige Urlaube mit Wohnwagen und Zelt haben wir ja auch schon gemacht. Aber jetzt mit dem Bus, winkt uns die ganz große Urlaubsfreiheit! Nichts gebucht, keine Verpflichtung, alles Nötige eingepackt und wir fahren, wohin es uns treibt.

Allerdings, so ungefähr wissen wir natürlich schon, in welche Richtung es gehen soll. Mein Mann möchte zu den berühmten Krimmler Wasserfällen. Vor einiger Zeit war mir ein Zeitungsartikel über die schönsten Wasserfälle Österreichs in die Hände gefallen und so hatten wir beschlossen, gleich mehrere dieser Naturschauspiele zu besuchen.

Am Ossiachersee in Kärnten
Unsere erste Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz Morgenfurt (www.camping-morgenfurt.at) am Ossiachersee in Kärnten. Da kennen wir uns schon aus und verbringen einen gemütlichen Abend. Am nächsten Tag geht es ins Maltatal zum Fallbachwasserfall im Nationalpark Hohe Tauern. Ein nett angelegter Themen­weg führt uns, vorbei an einem Wasser-Abenteuer-Kinderspielplatz, zum höchsten frei fallenden Wasserfall Österreichs. Der Weg – eher ein kurzer Spaziergang, lädt ein zum Nachdenken, Genießen und Verweilen.

Zum Übernachten haben wir den Campingplatz Maltatal ausgesucht (www.maltacamp.at). Der Platz ist sehr kinder- und hundefreundlich, mit eigener Hundewiese (leider nicht eingezäunt, aber so groß, dass nichts passieren sollte, wenn der Hund abrufbar ist), Hundedusche, Schwimmbecken, Streichelzoo, ­Ponyreiten, Mini-Supermarkt. Ein kleiner Regenschauer kann uns abends die gute Laune nicht verderben, haben wir doch einen wunderschönen ­sonnigen Tag hinter uns.

Am nächsten Morgen scheint auch schon wieder die Sonne, und nach einer Runde auf der Hundewiese und einem Sonnenschein-Frühstück packen wir unsere Sachen, bezahlen und fahren zum Göss-Fall (unweit des Fallbach-Wasserfalls). Da ist der Weg schon etwas anspruchsvoller, teil­weise recht steil und wurzelig. Auch hier regen Info-Tafeln mit Zitaten berühmter Persönlichkeiten zum Nachdenken an. Der Höhepunkt der Wanderung ist eine Holzhängebrücke, die aber mit Hunden leicht begehbar ist, wenn ihnen die leichten Schwankungen nichts ausmachen.

Den Weg zurück nehmen wir über die Forststraße, von wo wir auch wieder einen schönen Ausblick zum Fallbach-Wasserfall haben. Zurück beim Parkplatz verabschieden wir uns vom Maltatal und ziehen weiter ins Mölltal. Heiligenblut ist unser nächstes Ziel, um am nächsten Tag über den Großglockner zu den Krimmler Wasser­fällen zu fahren.

Hunde in Heiligenblut unerwünscht
Der Campingplatz in Heiligenblut ist grundsätzlich einfach, aber ­sauber. Anfangs werden wir auch sehr freundlich, fast überschwänglich vom Campingplatzbetreiber begrüßt. Als ich dann aber mit den Hunden den Platz verlassen und zur beschriebenen Brücke, welche über die Möll führen sollte, gehen will, erklärt er mir, ich müsse mit den Hunden in die andere Richtung gehen. Ich verstehe erst später, dass er meinte, dass die Hunde nur an einer bestimmten Stelle auf der anderen Straßenseite ins Gebüsch gehen sollten, um sich zu entleeren. Dass man mit Hunden auch einfach nur spazieren geht, schien er nicht zu verstehen. Seine Frau erklärt später auch meinem Mann noch, dass immer überall Hundekot liegen bleibt und die Menschen nichts wegräumen. Meine beiden vollen Kotsäckchen hat sie scheinbar übersehen.

Wir gehen natürlich trotzdem zu der Brücke und den einzigen direkten Fußweg vom Campingplatz in den Ort hinauf. Dieser Weg ist mit Schildern mit der Aufschrift „Behördlich verordnete Hundeverbotszone” gepflastert. Im Ortszentrum von Heiligenblut sind wir dann auch enttäuscht, weil es außer der Kirche, einer Aussichtsplattform, der Talstation, Gasthäusern und einigen Souvenirläden nichts wirklich Interessantes für uns gibt.

Die Wolken am Himmel verdichten sich, so wie unsere Stimmung. Der Großglockner verschwindet im dicken Grau und wir schaffen es gerade noch vor dem großen Regen zurück in ­unseren Campingbus. Wir trösten uns mit einem guten Abendessen, machen es uns gemütlich, und am nächsten Morgen bezahlen wir noch vor dem Frühstück.

Unseren Plan haben wir inzwischen geändert – der Großglockner ist noch immer nicht zu sehen, dicke Wolken und die Außentemperatur lassen uns sogar an Schnee denken – und fahren zum nächsten Wasserfall, dem Jungfrauensprung an der Möll. Auf dem Parkplatz frühstücken wir und wandern dann zum Wasserfall. Leider ist die Brücke, die einen Rundweg ermöglichen sollte, schon seit einigen Jahren zerstört, und so müssen wir denselben Weg zurück gehen. Inzwischen hat das kleine Lokal am Parkplatz geöffnet und wir trinken Kaffee in der „Hexenkuchl”. Ein Blick ins Internet auf die Wetterkarte lässt uns den Weg nach Lienz in Osttirol einschlagen.

Hundeparadies Amlacherhof
Auf dem Campingplatz Amlacherhof (www.amlacherhof.at) finden wir dann unser Hunde- und Pferdeparadies. Nettes Personal, ein Familienbetrieb empfängt uns, wir finden einen passenden Platz, mit den Hunden kann man am Ende des Areals gleich durch den Reiterhof in den Wald gehen. Für kleine Gassi-Runden eignet sich auch der Park vor dem Campingplatz, der zugleich der Hauptplatz von Amlach ist, sowie der kleine Auwald. Vier Nächte bleiben wir dort, wandern zum Tristachersee, zur Galitzenklamm und besuchen den Frauenbach-Wasserfall. Da wir gerade zur Zeit der Veranstaltung „Dolomitenmann” in Lienz sind, haben wir auch die Gelegenheit, einigen Kajak-Fahrern beim Trainingssprung in die Drau zuzusehen.

Ein Kaleidoskop-Urlaub
Viel Wasser haben wir in diesen Tagen gesehen, und doch war es immer ­wieder anders. Immer wieder ­fanden wir wunderschöne Plätze zum Aus­ruhen und Entspannen, tankten Energie in der Nähe von sprudelndem Geplätscher. Ein bisschen erinnert mich so ein Wasserfall immer an ein Kaleidoskop – das Bild verändert sich immer wieder. So rinnt auch das ­Wasser immer anders ab …

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