Hunde-Experte und Reise-Profi: Im Gespräch mit Camper-Dogs erklärt Holger Tiggelkamp, wie Urlaub mit Vierbeiner gelingt. Und er verrät, welche Tricks wirkungsvoll dazu beitragen.
Herr Tiggelkamp, Sie betreiben in Meerbusch ein eigenes Reisebüro. Wodurch unterscheidet sich die Beratung für Kunden mit und ohne Hund?
Holger Tiggelkamp: Für einen entspannten Urlaub mit Hund benötigen Frauchen und Herrchen viele Informationen rund um Unterkunft, Service und Urlaubsziel. Die Beratung von Hunde-Besitzern ist daher deutlich umfangreicher als eine Beratung für Urlauber, die ohne Vierbeiner verreisen. Hinzu kommt, dass seit Corona zusätzlich etwa 1,5 Millionen Hunde allein in Deutschland neu eingezogen sind. Hier ist es oft so, dass bei Frauchen und Herrchen noch keinerlei Erfahrungswerte zum Thema Urlaub mit Hund vorliegen.
Auf Freizeit- und Tiermessen halten Sie Vorträge über den richtigen Umgang mit Vierbeinern, auch auf Reisen. Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten Schwachstellen der Menschen gegenüber ihren Hunden?
Holger Tiggelkamp: Ich würde es nicht Schwachstelle nennen, sondern oftmals fehlendes Know-how der bereits bestehenden Angebote. Daher biete ich Vorträge für zwei Zielgruppen an. Dem Hunde-Urlauber gebe ich wertvolle Tipps an die Hand, wie ein Urlaub zu einer Erholung für die gesamte Familie wird und welche passenden Angebote es bereits jetzt gibt. Dem Gastgeber erläutere ich, warum die Zielgruppe Urlauber mit Hund lukrativ ist und wie er sich diesen Kunden nähern kann. Mein Fokus ist dabei immer derselbe: Der Hund ist Familienmitglied, hat aber wie alle anderen Familienmitglieder Bedürfnisse, die man berücksichtigen muss. Dazu gehören die An- und Abreise, Einrichtung in der gebuchten Unterkunft und Zeit, die ich auch im Urlaub für den Vierbeiner berücksichtigen muss.
Welche grundsätzliche Haltung sollten Hundehalter gegenüber ihren Tieren mitbringen – erst recht auf Reisen?
Holger Tiggelkamp: Hier gibt es eigentlich bis zur Vermenschlichung von Vierbeinern kaum richtig oder falsch. Ich finde es wichtig, den Bedarf des Hundes auch im Urlaub zu berücksichtigen. Als ein gutes Beispiel gilt das Thema Flugreise in ein klassisches Urlaubsland. Das ist in Verbindung mit dem Transport des Hundes im Laderaum absolut ungeeignet und wird von uns bei entsprechenden Kundenanfragen offensiv abgelehnt. Zeitgleich rufe ich immer dazu auf, dass ein Urlaub in einem Hotel, in dem Hundebesitzer auf Nicht-Hundebesitzer treffen, immer von gegenseitigem Respekt geprägt sein soll. Nicht jeder ist wie wir Hunde-Fan und hat womöglich gar Angst vor Vierbeinern – das gilt es zu respektieren.
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